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Baumpflanzung des Bergwaldprojekts e. V. im Harz

Nationalpark Harz

Der Harz ist eines der ältesten deutschen Mittelgebirge. Die Waldgeschichte ist eng mit dem Bergbau verknüpft. Seit dem Mittelalter war dies die treibende Kraft, um Urwälder zu Kulturlandschaftenumzugestalten. Typisch für den Harz waren ursprünglich Mischwälder aus Buche und Bergahorn, die bis fast 700 Meter Höhe hinauf reichten. Erst in höheren Lagen trat natürlicher Bergfichtenwald auf. Heute beherrschen ab 400 m Fichtenbestände das Bild - letztlich als direkte Folge des Bergbaus. Holz war der wichtigste Bau- und Betriebsstoff im Harzer Bergbau, sei es als Holzkohle, Feuer- , Bau- oder Grubenholz. Nachdem im Jahre 1990 der Nationalpark Hochharz in Sachsen-Anhalt (8.900 ha) gegründet wurde, entstand im Jahre 1994 der Nationalpark Harz mit 15.800 ha auf niedersächsischer Seite. Seit dem 01.01.2006 steht eine Bundesländer übergreifende Gesamtfläche von 24.700 ha unter dem Schutzstatus "Nationalpark". Im Oktober 1991 fand der erste Arbeitseinsatz des BWP´s in St. Andreasberg statt. Im Zuge der Ausweisung des Gebietes 1994, ging das Forstamt in den Nationalpark Harz über. Seither finden jährlich Projektwochen in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung statt, in denen sehr vielfältige Arbeiten durchgeführt werden.

Waldumbau und Schutz gegen Wildverbiss

Wichtigste Grundlage für die fachliche internationale Reputation des Nationalparks Harz ist sein Waldumbaukonzept und die entsprechende Zonierung. Die internationalen Vorgaben legen fest, dass Entwicklungsnationalparks spätestens nach 20-30 Jahren mindestens 75 % der Fläche pflege- und nutzungsfrei sein müssen. Diese Vorgabe ist in den Nationalparkplänen der Nationalparks festgeschrieben.Ziel des Nationalparks Harz ist es am Ende eines Entwicklungszeitraums von max. 30 Jahre langfristig eine natürliche Walddynamik auf nahezu 100 % der Waldfläche zuzulassen. Der Nationalpark ist auf großer Fläche durch die Fichte geprägt, die aber vielerorts standortsfremd ist. Deshalb wird in den Entwicklungszonen das Waldumbauprogramm umgesetzt und die Fichte mit Laubholz unterbaut. An dieser wichtigen Weichenstellung für die Zukunft beteiligt sich das Bergwaldprojekt. Hier liegt derzeit auch der Schwerpunkt der Arbeiten.

Der Mischwald der Zukunft wächst unter dem Schutz der alten Fichten heran. Da die Umbauzonen im natürlichen Buchenwaldbereich liegen, wird hauptsächlich Buche (Vogelkirsche, Bergulme, Linde) gepflanzt. In offenen und feuchten Bereichen kommen Bergahorn und Schwarzerle dazu. Da die Wildbestände im Nationalpark vor allem beim Rotwild, in einigen Bereichen noch zu hoch sind, ist es manchmal notwendig, die Laubholzpflanzungen mit Hordengattern oder Einzelschutz aus Holz zu schützen. Die Verwendung von Hordengattern hat den Vorteil, dass die Zäune nicht mehr abgebaut werden müssen, da sie nach Funktionserfüllung im Wald verrotten und Auerwild die Zäune gut erkennt und nicht im Drahtgeflecht verendet. So können die Laubbäume vor Schäl-, Schlag- und Fegeschäden geschützt werden.

Seltene standortsheimische Laubbaumarten werden durch Mischwuchsregulierung in Fichtenbeständen gefördert. Dem Ziel, einen naturnahen Wald zu etablieren, kommt der Nationalpark mit Hilfe des Bergwaldprojektes immer näher. Bei dem diesjährigen Einsatz vom 30. April bis 13. Mai wurden 5050 Rotbuchen und Schwarzerlen mit Freiwilligen gepflanzt. Die Pflanzungen wurden von der BlowerDoor GmbH finanziell unterstützt.

Dieser Text wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Bergwaldprojekt e. V.