Das BlowerDoor Messprinzip

Downloaden und weiterleiten: Infoblatt zur BlowerDoor Messung

Für die Messung wird ein BlowerDoor System in eine Außentür oder in ein Fenster des Gebäudes eingesetzt. Alle weiteren Außentüren und Fenster werden geschlossen, alle Innentüren des Gebäudes bleiben geöffnet, so dass ein Luftverbund im Gebäude entsteht. Das BlowerDoor Gebläse erzeugt einen Unterdruck. Während des Gebäuderundgangs werden nun Leckagen geortet und dokumentiert. Die ermittelte Luftwechselrate n50 zeigt an, wie oft pro Stunde unter Prüfbedingungen die Luft im Gebäude komplett ausgetauscht wird. (Für die normgerechte Messung sollten sowohl ein BlowerDoor Test mit Unterdruck als auch ein BlowerDoor Test mit Überdruck durchgeführt werden.)

Luftwechselraten geben Aufschluss über Undichtigkeiten in der Gebäudehülle. Das Einhalten der geforderten Grenzwerte bzw. Luftwechselraten bedeutet jedoch nicht, dass keine unzulässig großen Leckagen in der Gebäudehülle vorhanden sind. Daher ist die zumindest stichpunktartige Leckageortung fester Bestandteil einer normgerechten BlowerDoor Messung. Werden die Leckagen im Rahmen der Qualitätssicherung rechtzeitig erkannt, können sie in der Regel mit wenig Aufwand beseitigt werden. Durch Reduktion von Lüftungswärmeverlusten wird die Klimabilanz des Gebäudes optimiert. Die luftdichte Gebäudehülle kann darüber hinaus auch vor Bauschäden schützen, die entstehen, wenn feuchte Luft durch Leckagen in die Gebäudekonstruktion eindringt.

BlowerDoor 4 you: Der richtige Messzeitpunkt

Mittels BlowerDoor Test wird geprüft, ob die luftdichte Gebäudehülle den Anforderungen entspricht. Sind Leckagen vorhanden, können diese im Anschluss fachgerecht nachgebessert werden.

Die BlowerDoor Messung empfiehlt sich

  1. zur Qualitätssicherung während der Bauphase
  2. als Schlussmessung nach Beendigung des Bauprozesses
  3. vor Ablauf der Gewährleistung
  4. in Bestandsgebäuden vor der Sanierung oder zur Schadensanalyse

Typische Leckagen

Konstruktionsbedingte Leckagen bzw. Undichtigkeiten treten oft an Anschlüssen und Durchdringungen auf. Hier sollte die Luftdichtheitsschicht insbesondere detailliert geplant werden, um spätere kostenintensive Nachbesserungen zu vermeiden.

Typische Leckagen treten überwiegend in folgenden Bereichen auf:

  •     Bei Verbindungen und Stößen von Bauteilen
  •     Bei Rohr- und Kabeldurchführungen durch die Luftdichtheitsschicht
  •     Bei Anschlüssen zum Boden (z. B. Türen und bodentiefe Fenster)
  •     An Stoßstellen verschiedener Baumaterialien (z. B. Massiv-/Leichtbau)
  •     Bei Anbauten und Erkern, an Fenster- und Außentürlaibungen
  •     Bei Dachflächenfenstern und Gauben sowie Bodenluken